„Schweiß geleckt“: Wie man Fehler nach dem Schuss vermeidet

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Gemeinsam mit dem ÖJV Rheinland-Pfalz hat die Regionalgruppe Köln/Bonn/Eifel des ÖJV NRW erneut ein Anschuss-Seminar mit der Schweißhundeführergruppe Eifel angeboten. Mit mehr als 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war das Seminar schnell ausgebucht.

Die erfahrene Schweißhundeführerin Ingrid Lamour erläuterte mit ihrem vierköpfigen Team (Richard Hansen, Lena und Patrick Winter, Johannes Daum) eindrücklich, was vor, während und nach dem Schuss zu beachten ist. 

Bekanntlich liegt der Schuss nicht immer so, wie er soll - das Stück liegt nicht am Anschuss. Stattdessen finden wir mehr oder weniger deutliche Zeichen, die über einen Fehlschuss, einen Treffer oder gar über die Treffpunktlage Auskunft geben können - wenn man sie denn zu deuten weiß. 

Nach dem Anschuss-Seminar im Forstrevier Hochpochten (Landesforsten Rheinland-Pfalz, Forstamt Cochem) gehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit geübterem Blick und sicherem Schritt an ihren Anschuss, falls das Stück nicht liegt. Und die Chancen für die Nachsuche werden steigen, weil sie Fehler zu vermeiden wissen.

Das Anschuss-Seminar bestand aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Interpretation der Pirschzeichen gelegt. Und auf die Schlussfolgerungen, die Schützen daraus ziehen können. 

Die Nachsuchenstatistik der Schweißhundeführergruppe Eifel offenbart, wie wichtig das richtige Einschätzen der Anschuss-Situation für den Erfolg einer Nachsuche ist. Reagieren wir als Jäger nach dem Schuss richtig, kann dem Wild viel Leid und dem Nachsuchenführer viel Arbeit erspart werden. 

„Ingrid Lamour versteht es mit ihrem Team hervorragend, für das Thema zu begeistern: praxisorientiert, engagiert, fachlich versiert und mit einem enormen Erfahrungsschatz. Außerdem statistisch untermauert,“ bilanzieren Andi Zingsheim und Dirk Westerhoff, Sprecher der Regiogruppe  Köln/Bonn/Eifel. Kein Wunder, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Teil sehr lange Anfahrtswege auf sich nehmen.

Die Teilnehmer waren begeistert von den didaktischen Fähigkeiten der Vortragenden und den Inhalten und den praktischen Tipps, die sie jetzt im Jagdgepäck mit sich tragen. Selbst gestandene, bestätigte Nachsuchenführerinnen und -führer nahmen aus dem ÖJV-Seminar neue Erkenntnisse mit, auch Dank der gesammelten und profesionell aufbereiteten statistischen Daten, die Ingrid Lamour und ihr Team über viele Jahre Nachsuchen-Praxis gesammelt haben. 

Bei einer obligatorischen Grillwurst am Lagerfeuer - natürlich vom heimischen Wild  - zogen die Organisatoren Michael Fohl (ÖJV-Rheinland-Palz) sowie Andi Zingsheim und Dirk Westerhoff (ÖJV-NRW) gemeinsam mit Ingrid Lamour und den Teilnehmern Bilanz: Alle waren sich in der Bewertung einig: „Seminare dieser Art sollten Pflicht werden für jede Jägerin, jeden Jäger.“ 

Wer Blut bzw. Schweiss geleckt und Interesse an weiteren Veranstaltungen hat, wird beim ÖJV auch im kommenden Jahr Angebote finden. Termine werden auf den Websites der beiden Landesverbände oder in den ÖJV-Mitgliedermailings bekannt gegeben.

Fotos: Praktischer Teil des Workshops im Forstrevier Hochpochten des Revierleiters Michael Fohl